Für ein Zeitalter der neuen analytischen Kompetenz

Orientierungskrise!

Wir befinden uns in einer schweren Orientierungskrise. Das bedeutet u.a.: Die „Versorgung“ mit politisch-gesellschaftlicher Funktionalität nimmt ab. Das sind wir nicht gewohnt. Wir sind auch nicht gewohnt, dass die Analyse – und weitere Prognosen – unserer geschichtlichen Welt einen so umfangreichen Forschungsaufwand erfordern, wie wir ihn (bei zeitanalyse.de) treiben – und dabei das Analysieren unserer Zeit schrittweise immer besser erlernen. Es ist zudem ein nie endender, permanenter Forschungsaufwand.

Wo wir stehen

Diese seit 1915 beginnende Krisenphase wird bis gegen 2050 fortdauern. Doch schon um 2020 wird eine Zäsur eintreten: Man fühlt sich in einer neuartigen Welt angekommen. Das sieht man u.a. an einem veränderten, neuartigen Bild der Kultur wie einem neuen Menschenbild (auch optisch). Im Übrigen bedeutet das auch eine erste Beruhigung.

Zeit der neuartigen Freiheit – auch zum Positiven

Orientierungskrisen werden ausgelöst, weil die Einbindung in eine gemeinsame „Wertewelt“ zu schwach, zu dürftig geworden ist. Das erzeugt Unsicherheit; es erzeugt Freiheit im Negativen – gerade bei den wenig gefestigten ZeitgenossInnen, die dieses neue Zeitgefühl als Freibrief zur Grenzüberschreitung empfinden: dazu, unfair und böse zu sein. – Aber diese neue Freiheit hat auch sehr positive Aspekte: Man sieht die Welt mit neuen Augen; man gewinnt, in vielerlei Weise, einen unbefangeneren Blick.

Analytische Kompetenz stärken – in allen Lebensbereichen

Wir alle kommen aus einer gemeinsamen Welt, die uns gewissermaßen „automatisch“ mit ausreichend Konsens (und damit Vertrauens- und Geschäftsgrundlagen) versorgt. Auf das Zu-schwach-Werden dieser gemeinsamen Welt müssen wir reagieren. Und wir können reagieren: durch die Stärkung unserer eigenen analytischen Fähigkeiten. U.a. betrifft das Politik, Pädagogik, Forschung, für Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, für die Welt der Religion(en), für die misshandelte Umwelt.
Nichts anderes wird auch den Kern der Neuorientierung von 1950 ausmachen.
Man kann sagen: So wie sich ein Körper physisch auf Belastung einstellen kann, fordert auch die ungeheure psychische Belastung einer Orientierungskrise unsere Reaktionen heraus. Wir sind herausgefordert, zu einer analytischeren, tatsächlich pragmatischeren, empathischeren Gesellschaft zu werden. Ein Kernthema muss dabei die politische Bildung sein.
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