Im letzten Beitrag wurde angekündigt, dass wir auf das Wie der Rettung der Eurozone eingehen werden. Hier in aller Kürze:
Vorrang für die Rettung der Eurozone (vor dem Euro selbst)
Gleich einige heikle Punkte, die es zu bedenken gilt:
- Es kann nicht darum gehen, den abstrakten Wert einer gemeinsamen Währung höher zu stellen als das Wohlergehen der Mitgliedsländer.
- Ohne eigene Währung fehlen den Euroländern wesentliche Gestaltungsmerkmale. Man kann sich nicht einfach an diesen Mangel gewöhnen – jedenfalls nicht in nahen politischen Zeiträumen. Zu unterschiedlich sind Gesellschaft, politische Kultur, Mentalität, Landesnatur, Wirtschaftswelt usw. usw. Eine gemeinsame Währung für so unterschiedliche Länder: was für ein verwegenes „Experiment“! Länder müssen abwerten können!
Wir meinen, der Euro hat seine Berechtigung – als Ergänzungswährung für Wirtschaft und Handel, um Währungsschwankungen zu vermeiden, indem man Verträge in Euro schließt.
- Alle Länder der Eurozone bleiben im Euro.
- Alle kehren aber auch zu ihrer eigenen Währung zurück.
An unseren Vorschlag knüpfen sich zwei drängende und gegensätzliche Fragen:
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- Erstens: Ist das möglich? Wie ist das möglich? Unter welchen Begleitumständen? Mit welchem Gesamtschaden? – Vielleicht sagt man rasch: „Nie!“ „Undenkbar!“ Aber vielleicht sagt man es vorschnell.
- Denn zweitens: Bitte auch diese Frage überlegen: Ist es denn möglich, auf die Verschiedenheit der Währungen zu verzichten (also auf die je nationale Währungshoheit)?
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Wie will man schon jetzt geschwächte Länder noch über Jahrzehnte in eine Konsolidierung der Eurozone hineindrängen – so, als müssten sie immer etwas bergauf marschieren? Gesellschaftliche und politische Folgen inklusive!
Wir meinen, weder für das eine noch das andere ist die Europäische Union ausgerüstet: Weder für die Beibehaltung des Status quo (in der Eurozone) noch für eine Abkehr davon. Sie hat schlichtweg kein für solche Probleme ausgelegtes Entscheidungs- und Handlungssystem. Das braucht sie aber. In jedem Fall.
Was ist erforderlich? Dazu im folgenden Eintrag.
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