Bitte gemäßigte Kräfte wählen.
Auf keinen Fall „Antisystemkräfte“ wählen.
Man sollte auch sehen: Die vorgeblich nur „europaskeptischen“ Kräfte haben in Wirklichkeit reichlich destruktive Ziele.
Zur Begründung:
- 1. Die EU ist ein Hort der Freiheit und des Rechts.
2. Sie ist allerdings wenig belastungsfest konstruiert (geradezu wie eine Einladung an feindliche und desorientierte Kräfte, „Sand ins Getriebe“ zu streuen). Denn: Längst hat die EU noch nicht die guten, funktionalen Institutionen eines entwickelten demokratischen Rechtsstaats! (Gleichzeitig versäumt sie, den Mitgliedern, die „weniger Integration“ wollen, ein zukunftsgerichtetes Angebot zu machen.)
3. Außerdem ist zu bedenken: Wir befinden uns am Beginn einer weltweiten Orientierungskrise. (Sie betrifft keineswegs nur Europa. Aber anderswo dürfen Probleme gar nicht benannt werden; es herrscht – scheinbar – Ruhe. Tatsächlich tritt diese Krisenphase global auf. Und nicht nur in der EU!)
4. Wir alle werden ausbaden, was eine Minderheit verursacht. Eine scheiternde EU zieht uns alle – nach unten. Kurz: Die politische Welt von heute ist keineswegs „unkaputtbar“. Und die Welt der Wirtschaft? Sie ist daran gekettet.
Eine scheiternde EU würde – weltweit – alle ökonomischen Planungen durchkreuzen.
Ergänzung: Zur Theorie der EU
- Schon seit bald drei Jahrzehnten ist die EU – de facto – ein Superstaat. Sie ist ein Riesenschiff – in den hohen Wellen des Zeitenwandels.
- Längst reichen der Rat (also die Regierungen der Mitgliedsländer) und die Kommission nicht mehr aus, um dieses Riesenschiff zu stabilisieren. Es kommt auf das Europäische Parlament an.
- Es gilt ganz nüchtern: Je mehr Anti-EU-Kräfte im Europäischen Parlament sitzen, desto mehr wird dieses europäische Schiff geflutet. Schon bei den prognostizierten dreißig Prozent an „Antikräften“ wird es tief im Wasser liegen und sich nurmehr sehr schwerfällig bewegen.
Man sollte auch sehen: Selbst der Weg zu „weniger Europa“ kann nur über ein substanzielles Mehr an Handlungsfähigkeit führen.
co